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Gekonn’t

Vielen Dank, liebe Firma Jost GmbH, das ist doch endlich mal wieder eine Werbung, die mich voll überzeugt – nämlich davon, dass man es so auf keinen Fall machen darf!

Drei grammatikalische Fehler und ein Fehler in der Metrik, das ist für sich genommen schon durchaus beachtlich. Aber vier Fehler in einem Satz, der aus nicht mehr als neun Wörtern besteht, das ist sogar rekordverdächtig!

Gehen wir doch einfach mal in die Detail’s, sozusagen den Dingen auf den Grun’d:

  1. „Pinkeln“ ist ein Verb. Verben werden jedoch – außer, sie stehen am Satzanfang oder sie wurden substantiviert – grundsätzlich klein geschrieben.
  2. Das Verb heißt „pinkeln“, das sagt auch der Duden. Was soll also das vermaledeite, sinnlose Deppen-Apostroph zwischen „l“ und „n“? Nein, ich werde nicht müde, gegen diesen Apostrophen-Wildwuchs zu wettern.
  3. Und woher kommt bitteschön das Komma? Einen grammatikalischen Nährwert hat es jedenfalls nicht. Wahrscheinlich soll damit das Ende der Reimzeile angezeigt werden. Ich wusste gar nicht, dass das auch mit einem Komma geht…?
  4. Das Versmaß ist dem Autor zu allem Überfluss unterwegs dann auch noch kalt geworden: dreihebig gegen vierhebig – in so einem klitzekleinen Zweizeiler?

Das alles kann man mit wenig Aufwand durchaus besser hinbekommen:
Sie pinkeln hier getrost
ins Urinal von Jost

Mein Kommentar (damit es auch der Werbetexter von Jost versteht):
Ich konn’t vor Lauter Lache`n,
nicht Mal richtig Pipi mache’n.

Und für alle, die einen etwas rechtschreibstärkeren Anbieter für wasserlose Urinale suchen, hier noch ein paar Adressen:

Außerdem danke ich Jonas für den wertvollen Hinweis.

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