Da wird also der der Duden vom Verein Deutsche Sprache, bei dem ich ja auch Mitglied bin, die zweifelhafte Auszeichnung Sprachpanscher 2013 verliehen.
Ich kann mich dieser Meinung nicht anschließen.
Insbesondere den Vorwurf, der Duden sei eine „große Hure“, wie der VDS-Vereinspräsident Walter Krämer bereits im Vorfeld der Entscheidung verkündet haben soll, finde ich unangebracht und unangemessen. Und unhöflich obendrein.
Der Duden hat (schon lange) nicht mehr den Anpruch, uns vorzugeben, welche Wortwahl gutes oder schlechtes Deutsch sei, denn er hat sich auf eine Beobachterposition zurückgezogen. Und von dort aus beobachtet und analysiert er die beständigen Veränderungen der Alltagssprache. Es werden nur Worte neu aufgenommen, die bestimmten Kriterien entsprechen, die z.B. über einen gewissen Zeitraum immer wieder in unterschiedlichen Quellen auftauchen. Dafür werden andere, nicht mehr genutzte Worte entfernt, für die aktuelle Ausgabe z.B. der „Autocoat“ (ein kurzer Mantel für Autofahrer) und das Adjektiv „schnatz“ (hübsch). Die deutsche Sprache wird also keineswegs durch die Hinzunahme von Wörtern wie „hartzen“ oder „Flashmob“ überfremdet, sondern sie wird bereichert, wobei der Anteil der Anglizismen seit Jahren bei konstant 3,5% liegt.
Wozu also die ganze Aufregung?