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Wer Sprache will, disst Penny

„Wer günstig will, muss Penny.“ Ach du liebes bisschen, welche kreative Ideenschmiede hat sich denn das ausgedacht? „Erstmal zu Penny.“ Das war kurz und knapp, einprägsam und grammatikalisch korrekt formuliert. Aber seit über einem Jahr nervt Penny nun schon mit schlechtestem Deutsch.

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Kirche kann … was?

„Kann ich mal die Nutella?“ – „Was denn?“ – „Haben!“

Unseren Kindern, Kumpels und Kollegen haben wir es mühsam ausgetrieben – und jetzt kommt die katholische Kirche, genauer: das Bistum Essen damit um die Ecke: „Kirche kann Karriere“. Geht’s noch dürftiger?

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Wissen, was Sprache kann

Wir begrüßen Expressionismus in Werbung, denn eines von sprachlichen Stilmitteln des Expressionismus war Verknappung, vor allem war Wegfall von Artikel und Präpositionen – Entschuldigung, war nicht expressionistisch genug, muss heißen: Wegfall Artikel und Präpositionen.

Andererseits sehen wir gefährliche Nähe zu Art „Ghettosprache“, wie nicht unüblich unter Jugendlichen: „Hey, gib mich Messer, ich mach dich Krankenhaus“ ist eines [von] sehr populären Beispielen.

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Und das Beste von euch?

das beste von neu - Kampagnenmotiv
das beste von neu – Kampagnenmotiv

Der im Rhein-Main-Gebiet beheimatete und zur FFH-Gruppe in Bad Vilbel gehörende Radiosender Planet Radio wirbt aktuell mit dem Slogan das beste von neu – den Dativ ignorierend, (sicherheitshalber) alles klein und so herum auf den Unterarm geschrieben, dass es die vermeintliche Tatoo-Trägerin selber gar nicht lesen kann. Muss das sein?

OK, wir wissen was ihr meint, handelt es sich doch um einen lauwarmen Aufguss des vor Jahren von Hit Radio FFH genutzten (und längst wieder abgesetzten) Slogans …und das Beste von heute.

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Ich bleibe Mensch

Wir werden Flughafen
Wir werden Flughafen (Quelle: STARTfrei)

Wir werden Flughafen! – So titelt STARTfrei, die Zeitung der Fraport AG für die Nachbarn des Frankfurter Flughafens, in Ausgabe Nr. 4 – Dezember 2012 auf Seite 3 (nicht mehr online verfügbar).

Nein, Danke, ich möchte nicht Flughafen werden, bloß nicht. Ich bleibe lieber Mensch.

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Kann BILD Deutsch?

Kann Peer Kanzler? (Quelle: BILD.de)
Kann Peer Kanzler? (Quelle: BILD.de)

Na prima, in ihrer gestrigen Ausgabe hat sich auch die BILD-Zeitung dem Reigen derjenigen angeschlossen, die der Meinung sind, das absichtliche Weglassen von Satzteilen sei irgendwie „cool“ oder modern. Ist es aber nicht. Nein, ein dermaßen verhunztes Deutsch nervt einfach nur!

Kann Peer Kanzler? titelt das selbsternannte Meinungs-BILDungs-Institut am 29. September 2012. Abgesehen davon, dass die Anrede mit dem Vornamen eine nicht zu übersehende Respektlosigkeit darstellt, ist das Weglassen des Prädikatbestandteils (ich vermute, es handelt sich mal wieder um) „werden“ weder originell noch gutes Deutsch.

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Ich kann nicht mehr!

Ich kann Kanzler (Quelle: ZDF)
Ich kann Kanzler (Quelle: ZDF)

Ich kann Kanzler! … Aber ich, ich kann nicht mehr!
Nach Wer traut sich jetzt noch Präsident liefert uns das ZDF heute Abend einen weiteren Beweis für seine Unfähigkeit, mit der deutschen Sprache wenn schon nicht sorgfältig, so doch wenigestens fehlerfrei umzugehen.

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Ich nicht!

Wer traut sich jetzt noch Präsident? - Maybrit Illner (Quelle: ZDF)
Wer traut sich jetzt noch Präsident? – Maybrit Illner (Quelle: ZDF)

Wer traut sich jetzt noch Präsident? fragt Maybrit Illner in einer Sondersendung am 19. Februar 2012 im ZDF.

Ich nicht. Ich traue mich nicht einmal, genau hinzusehen – was mir bei einer Fernseh-Sendung grundsätzlich von Nachteil zu sein scheint. Dieser Nachteil wird in der ZDF-Redaktion jedoch offenbar bewusst in Kauf genommen. Schade.

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Soo! nicht

Soo! muss Technik - Kampagnenmotiv
Soo! muss Technik – Kampagnenmotiv

Soo! muss Technik? Nein, so nicht.
Und „Soo!“ schon gleich gar nicht.
Irgendwann muss es doch mal gut sein mit dieser elenden Sprachverhunzerei im Namen des Kommerz.

Deutschlands meiste Kreditkarte, mit der ein – wir ahnen es bereits – Kreditkartenunternehmen vor Jahren eine Zeitlang für seine Dienste warb, war grammatikalisch bedenklich, zeugte aber wenigstens von einer gewissen Kreativität in Form sprachlicher Provokation.

Geiz ist geil, Saturns letzte große Kampagne, lieferte immerhin den Beweis, dass in der Werbung ab und an auch einmal vollständige Sätze, bestehend aus Subjekt und Prädikat (im vorliegenden Fall wird ein Adjektiv prädikativ verwendet), zum Einsatz kommen dürfen..
Ob es dagegen angebracht ist, eine der sieben Todsünden mit sexueller Begierlichkeit zu paaren (oder ist hier etwa die „Vergeilung“ von Pflanzen gemeint?), um den Kaufanreiz zu erhöhen, sei hier nicht diskutiert.

Bereits der im vergangenen Jahr von Saturn zum Einsatz gebrachte Slogan beschränkte sich nur noch darauf, jenen semantisch ohnehin fragwürdigen Claim Geiz ist geil! auf Geil ist geil! zu reduzieren, ihn damit von jedem merkantilen Sinn zu befreien und ihn endgültig dem Bodensatz dessen anzuvertrauen, was dringendst der Vergessenheit angehört.